Sie kennen es vielleicht: Sie haben sich Möbel und Accessoires ausgesucht und Ihre Wohnung oder ein Zimmer frisch eingerichtet – und trotzdem, so richtig will es Ihnen einfach nicht gefallen. Aber keine Sorge – in der Regel lässt sich alles mit einigen Handgriffen wieder geraderücken! Wie Sie typische Einrichtungsfehler vermeiden, erfahren Sie hier.
Inneneinrichtung ist ein bisschen wie ein Gemälde: Die Proportionen sollten stimmen, aber auch die Aufteilung und die richtigen Farben sind natürlich wichtig. Was die großen Meister der Malerei sich mühsam erarbeiten mussten, können Sie heute zum Glück recht einfach nachlesen. Hier finden Sie einige Klassiker der anderen Sorte – nämlich typische Fauxpas, die Menschen bei der Einrichtung machen.
Leer und Voll ergibt im Durschnitt ein gesundes Mittelmaß. Das funktioniert allerdings nicht bei der Einrichtung! Hier werden gar nicht mal so selten alle Möbel und Gegenstände in einer Ecke positioniert, wogegen der restliche Raum praktisch frei bleibt. Große, freie Flächen sind vielleicht in einem Tanzstudio oder Karate-Dojo praktisch, wirken aber zu Hause schnell verloren.
Tipp: Verteilen Sie Ihre Möbel Einrichtungsgegenstände möglichst gleichmäßig, aber dennoch so, dass Sie sich nicht im Platz und Ihrer Bewegungsfreiheit einschränken.
Ob auf Sideboards, Vitrinen oder Küchenwürfeln – was anfangs schön gedacht war, wird schnell zur Ablage für Staubfänger und unautorisierte Gegenstände. Hier gilt: Wehret den Keimzellen! Ein achtlos abgelegter Schlüsselbund zieht wie durch Magie weitere Gegenstände an, die sich wirklich nicht mehr als Dekoration qualifizieren. Aber auch für Omas Vase, das Katzen-Souvenir aus Balsaholz oder den gut gemeinten Blumenstrauß gilt: Übertreiben Sie es nicht!
Tipp: Weniger ist mehr – insbesondere bei Deko. Lieber ein besonderes Element als zu viele. Schaffen Sie außerdem klare Regeln, welche Gegenstände wo abgelegt werden dürfen. Manches verschwindet doch lieber in der Schublade – oder gleich im Müll.
Vieles andere funktioniert aber doch besser bei ausreichend Licht. Ob Sie Freunde zur Pokerrunde eingeladen haben, sich auf dem Sofa beim Lesen entspannen wollen oder doch einfach nur gemütlich Fernsehen – die richtige Beleuchtung ist wichtig. Spätestens beim Aufräumen und Putzen oder in der dunklen Jahreszeit kann es jedenfalls kaum zu viel Licht geben.
Tipp: Nutzen Sie die Möglichkeiten der modernen Technik und verwenden Sie variable LED-Beleuchtungskonzepte. Diese sind auch bequem per App steuerbar! So haben Sie immer die passende Beleuchtung!
Biedermeier-Sofa oder grifflose Schrankwände? Beides ist schön – aber nicht immer nebeneinander. Oft werden in modernen Einrichtungen heute bewusst Akzente gesetzt. Im renovierten Industrie-Loft passt die alte Reiseschreibmaschine wunderbar neben die neue Hifi-Anlage. Aber Akzente werden schnell auch zum Stilbruch.
Tipp: Erzwingen Sie es nicht! Vermeiden Sie Einrichtungsfehler und achten Sie darauf, was sich für Sie gut anfühlt. Schließlich ist es Ihr Zuhause! Und wenn alte Familienerbstücke wie Omas gehütete Chaiselongue partout nicht zu ihrem Geschmack passen wollen, dann verbannen Sie das gute Stück eben auf den Dachboden.
Im Fachgeschäft für indische Stilmöbel sah der Ohrensessel grandios aus, und gemütlich ist er ohne Frage auch zu Hause noch. Spätestens wenn sich die Wohnzimmertür nicht mehr öffnen lässt, wissen Sie aber, dass Sie es mit den Proportionen übertrieben haben. Umgekehrt passt in den großzügig gestalteten Wohn-Essbereich mit 60 m2 nicht unbedingt die Hobbit-Einrichtung aus Herr der Ringe.
Tipp: Oft sind Dinge schwer vorstellbar, bis man sie sieht. Sie können sich aus einer alten Zeitung zumindest die Grundfläche von Möbeln aber sehr einfach ausschneiden und bekommen so ein besseres Gefühl. Auch im gut sortierten Möbelhaus (zum Beispiel bei Möbel Schuh) bekommen Sie einen guten Eindruck von Möbeln in ihrem natürlichen Umfeld.
Zurück auf Anfang: Ob Sie sich nun einen echten Van Gogh leisten können, den Kunstdruck von New Yorks Skyline vorziehen oder doch lieber gleich selbst malen – Farben und Proportionen sind auch hier entscheidend. Ein Gemälde sollte nicht größer als die Wand sein, und auch wahllos verteilte Urlaubsbilder wirken schnell deplatziert und bringen Unruhe in den Raum. Genauso können auch allzu knallige Farben einen negativen Effekt haben, insbesondere wenn sie zu großflächig aufgebracht werden. Ein tiefes Schwarz als Wandfarbe gehört höchstens ins Heimkino unter dem Dach.
Tipp: Betrachten Sie den Raum genau und lassen Sie ihn auf sich wirken! Wohin fällt ihr Blick auf ganz natürliche Weise zuerst? Hier könnte ein guter Ort für ein Bild sein. Wenn Sie deutliche Farben mögen, dann streichen Sie nur eine Wand oder setzen Sie mit Streifen und Rahmen angenehme Akzente.
Über Geschmack lässt sich nicht streiten – Das weiß schon der Volksmund. Es ist also erlaubt, was Ihnen gefällt – was denn auch sonst? Nur wenn Sie sich unwohl fühlen und nicht so recht wissen warum, dann sollten Sie sich über die obigen Punkte Gedanken machen und können eventuelle Einrichtungsfehler vermeiden.
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Bilder: casada | Decker | Bodahl | Candy